Digitalisate bereichern Museumsausstellungen
Die internationale Sonderausstellung „Barbarossa – die Kunst der Herrschaft“ im LWL-Museum für Kunst und Kultur Münster folgte den kulturgeschichtlichen Spuren des Stauferkönigs in Westfalen. Als schwäbischer Herzogssohn, seit 1152 König und seit 1155 Kaiser des römisch-deutschen Reiches, spielte Barbarossa eine führende Rolle im politischen Gefüge Europas im 12. Jahrhundert. Im Zentrum der Ausstellung stand eine berühmte vergoldete Bronzebüste, der „Cappenberger Kopf“ – auch wenn die ursprüngliche Annahme, es handele sich um eine Porträtbüste Barbarossas, inzwischen als widerlegt gilt. Wir hatten die Ehre, ein Digitalisat dieses kostbaren Kunstwerks zu erstellen. Mit hohem organisatorischen und technischen Aufwand entstand der digitale Zwilling des über 850 Jahre alten, vergoldeten Kopf-Reliquiars.
Ein Zwilling für alle
Mittels einer App konnten Besucher*innen die Kopfbüste in Augmented Reality erkunden: sie also quasi vor sich hinstellen, drehen und wenden und von allen Seiten ganz nah betrachten. Das erlaubte Perspektiven auf dieses Kunstwerk, die sonst nur wissenschaftlichen Fachleuten erlaubt wären. Details der Oberfläche – kristallklar. Die Besucher*innen konnten den faszinierenden Kopf, getragen von Engeln, Zinnen und Füßen, virtuell sogar in seine zwei Teile zerlegen durch Aus- und Einblenden von Kopf und Ständer und dazu Erklärungstexte aufrufen.
Ein immersives Erlebnis in Augmented Reality: auf einem Touchscreen in der Ausstellung und als Web-3D–Objekt auf dem eigenen Smartphone, durch Scannen eines QR-Codes unterhalb der Büste. Und nicht nur in der Ausstellung: Hier ist der Link zur Web-3D-Version des Cappenberger Kopfs. Probiert es aus.
Hier findet ihr die App im AppStore und bei Google Play.