Dieser abgeschlossene Prozess ist noch offen
Die gesellschaftliche Aufarbeitung der NSU Morde mit Hilfe von Kunst ist der Kerngedanke des Ausstellungskonzeptes „Offener Prozess“. Ausstellungsorte sind die Kunstsammlung Jena, Neue Sächsische Galerie Chemnitz, Maxim Gorki Theater Berlin und deutschlandweit in 11 Städten als Satellitenausstellung. Dieses empfindungsreiche Thema mit einem enorm breiten Gefühlsspektrum war eine große konzeptionelle Herausforderung. Die Mitwirkenden rund um den Verein ASA FF haben dies eindrucksvoll gelöst. In eleganter Szenografie, dessen Design all die Botschaften dieses schrecklichen Verbrechens herausschreit, erleben die Besucher eine Ausstellung in Stille.
Über Displays werden visuelle Botschaften stumm an die Rezipienten gesendet. Eine Aufforderung zur Interaktion. Diese erfolgt durch analoge Interaktionselemente. Es sind einfache Knöpfe und Kopfhörer, die dem Nutzer die Freiheit geben, die Stimmen und Ereignisse hörbar zu machen, die scheinbar verstummt sind. Die barrierefreie Bedienung ist durch Brailleschrift und Audiodeskriptionen gewährleistet. Was klassische Audio-Software für den besonderen Moment vermissen ließ, ergänzten wir durch das Coden einer eigenen Anwendung, die auf selbstgebauten Playern läuft. Equiped sind die einzelnen Stationen mit einem dynamisch pflegbaren System, das für den 24/7 Betrieb kreiert wurde.